Veidas ir transcendencija šiuolaikinėje lietuvių poezijoje (teologinės ir filosofinės etikos akiratis)
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Dalia Jakaitė
Vilnius University
Published 2018-10-26
https://doi.org/10.15388/Litera.0.0.11874
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Jakaitė, D. (2018) “Veidas ir transcendencija šiuolaikinėje lietuvių poezijoje (teologinės ir filosofinės etikos akiratis)”, Literatūra, 59(1), pp. 45–67. doi:10.15388/Litera.0.0.11874.

Abstract

[article in Lithuanian; abstract in German]

Das Gesicht erscheint in der modernen litauischen Poesie als ein Bild, das sich durch eine lange literarische Tradition auszeichnet. In etlichen Gedichtern stehen Gesichter-Variationen im Mittelpunkt der christlichen Tradition, des religiösen Lebens, der biblischen Semantik, was Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit und Möglichkeit eines theologischen Zugangs zur Analyse der „Gesichts-Poesie“ lenkt. Variationen des Gesichtsmotivs erinnern an E. Lévinas’ Erfassung des Gesichts. Die Aktualität dieser Erfassung für die Untersuchung der litauischen Poesie lässt sich an Fragen, die der Philosoph behandelt hat, erkennen, wie z.B. in Verbindung mit dem Gesicht stehende Fragen der Antwort und Verantwortung, des Worts und der Visualität, des Körpers und der Körperlosigkeit, der Ethik und Transzendenz. Der theoretische Ansatz des Beitrags beruht auf der Verschmelzung der im Rahmen der Hermeneutik als Methode erfassten theologischen (D. Mieth) und philosophischen Ethik.
Im Beitrag wird Poesie von J. Vaičiūnaitė, J. Juškaitis, O. Baliukonytė, J. Jekentaitė, R. Stankevičius, S. Vilimaitė, S. Kandratavičius und G. Kazlauskaitė analysiert. Als eines der ersten Motive wird bei der Quellenauswahl das konkrete Erscheinungsbild des Gesichts gewählt. In Anlehnung an E. Lévinas’ Philosophie wird das Gesicht-Phänomen im weiteren Sinne erfasst, d.h. es wird als ein ethisches Verhältnis betrachtet, wobei die Verantwortung am wichtigsten ist und das Verhältnis die Unendlichkeit eröffnet. Die Entscheidung über die wichtigsten Untersuchungsaspekte wurde unter Berücksichtigung des Gesichts als Ausdrucks der Unendlichkeit getroffen. Das ist die Vorherrschaft der christlichen Tradition in der litauischen Lyrik: es handelt sich um Gesichter der traditionellen Heiligen bzw. der mit ihnen Anwesenden, die in Bildern oder in einer anderen offensichtichen bzw. mit Gehör wahrzunehmenden Form hervortreten, d.h. mein Gesicht (das Gesicht des Sprechenden) und das Gesicht des Anderen als Ausdruck des Himmelreiches (bzw. als Abwesenheit des Himmelreiches); die Gesichter des Kreuzweges (die Gerechtigkeit der hl. Veronika und Gottes). 
Wie auch E. Lévinas erfasst hat, ereignet sich die Metaphysik in der litauischen Poesie durch Beziehungen mit den Menschen. Der Andere, an den sich das Subjekt des Gedichts wendet, kann als Ort der metaphysischen Wahrheit genannt werden (laut E. Lévinas). Wie der Philosoph gemeint hat, ist für ihn meine Beziehung zu Gott notwendig. Es kann behauptet werden, dass auch für mich die Beziehung des Anderen (z.B. des Heiligen) zu Gott notwendig ist.

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