Zum Problem der Kohärenz der Komposition im Muspilli
Articles
Aleksej Burov
Published 2016-01-20
https://doi.org/10.15388/Litera.2015.4.9801
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Keywords

Muspilli
Kohärenz der Komposition
eschatologische Literatur des Frühmittelalters

How to Cite

Burov, A. (2016) “Zum Problem der Kohärenz der Komposition im Muspilli”, Literatūra, 57(4), pp. 7–16. doi:10.15388/Litera.2015.4.9801.

Abstract

Mit dem vorliegenden Beitrag wird das Ziel verfolgt, die in der Forschung verbreitete Position, die Komposition des althochdeutschen Muspilli-Liedes stelle einen „zerstückelten Komplex“ dar, neu zu problematisieren. Einer der Schwerpunkte der vorgenommenen Arbeit besteht in der Auseinandersetzung mit dem von Carola Gottzmann verfassten Artikel „Das „Muspilli“ im theologischen Kontext seiner Zeit“. Laut Gottzmann ist die Komposition des Liedes – abgesehen von den evidenten Abweichungen zwischen Muspilli I und Muspilli II auf der formalen Ebene des Textes – kohärent, und die Schilderung zweier Gerichte entspricht der durch Aurelius Augustinus formulierten und im Frühmittelalter allgemein anerkannten Auffassung, nach der jedem Menschen nach seinem Tod ein doppeltes Gericht gebührt. Dementsprechend wird im Beitrag das augustinische Konzept der Gerichtsverdoppelung in Bezug auf das Muspilli-Lied revidiert. Es wird der Standpunkt vertreten, dass sich die angeblich diagnostizierte Diskontinuität der Komposition nicht aufgrund des augustinischen Gerichtskonzepts, sondern im Hinblick auf die temporalen Jenseitsvorstellungen des Frühmittelalters überwinden lässt.

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