Bedeutungswandel bei den reflexiven Verben im Deutschen
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Justina Daunorienė
Published 2007-01-01
https://doi.org/10.15388/Klbt.2007.7559
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Daunorienė, J. (2007) “Bedeutungswandel bei den reflexiven Verben im Deutschen”, Kalbotyra, 57, pp. 62–70. doi:10.15388/Klbt.2007.7559.

Abstract

Die Reflexivität hat in der Sprachforschung der letzten Jahrzehnte eine wachsende Aufmerksamkeit erlangt. Infolgedessen sind mehrere wissenschaftliche Abhandlungen zur Syntax, Semantik sowie Typologie entstanden, in denen reflexive Verben und reflexive Konstruktionen den Schwerpunkt darstellen (Brinker 1969, Grewendorf 1984, Ackema 1994, König 2001, Geniuðienë 1987, Kaufmann 2003 u.v.a.). Problematisch war und bleibt bis zum heutigen Tag selbst der Terminus reflexiv, weil es an eindeutigen Kriterien zur Beschreibung der reflexiven Bedeutung mangelt. Zu betonen ist auch das Streben der Linguisten nach neuen Termini auf dem Gebiet der Reflexiva und nach einer Umgruppierung im Rahmen der grammatischen Formen und Funktionen der reflexiven Konstruktionen. Oft wird das Reflexivpronomen bei einem Verb als bedeutungsleerer Teil der Konstruktion oder als ein Verbzusatz mit einer unbestimmten Bedeutung und Funktion betrachtet. Der Überblick über zahlreiche Untersuchungen zu den reflexiven Verben lässt bemerken, dass nur sehr wenige Autoren die historische Analyse dieser Erscheinung in Betracht ziehen (Hermodsson 1952). Durch den Rückblick auf die Entwicklung der reflexiven Formen lassen sich mehrere Verwendungsmuster mit dem Reflexivpronomen erkennen, für die aber die gewohnten Termini (reflexiv, pseudo-reflexiv, echte vs. unechte reflexive Verben) nicht genügen. Eine kontinuierliche Darstellung der Entwicklung der reflexiven Formen lässt die Entstehung, den Schwund oder die Formveränderung mehrerer Verwendungsmuster erkennen sowie den Gebrauch der gegenwärtigen Formen erklären. Den Gegenstand dieser Abhandlung bilden deutsche reflexive Verben mit dem Präfix ver-. Anhand der Belege aus unterschiedlichen Sprachperioden des Deutschen wird ein Versuch unternommen, die Prozesse des Bedeutungswandels darzustellen, die diachron gesehen eine ganz wesentliche Quelle für neue Sememe sind. Die Belege sind der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (Quellen sind nach den Belegen in Klammern angegeben) und den sprachhistorischen Wörterbüchern der Brüder Grimm (DW 1956), von J. Chr. Adelung (1801) und H. Paul (1966) sowie einigen Wörterbüchern der Gegenwartssprache (Wahrig 1994, Duden (CD-Rom Version) 2003) entnommen.
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