Die Bitte um einen Termin. Eine rollensignalisierende Anliegensformulierung in universitären E-Mails und Sprechstundengesprächen
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Jana Kiesendahl
Published 2007-01-01
https://doi.org/10.15388/Klbt.2008.7603
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Kiesendahl, J. (2007) “Die Bitte um einen Termin. Eine rollensignalisierende Anliegensformulierung in universitären E-Mails und Sprechstundengesprächen”, Kalbotyra, 59, pp. 154–163. doi:10.15388/Klbt.2008.7603.

Abstract

Die universitäre Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden beinhaltet zahlreiche Kommunikationsformen, innerhalb derer sprachlich gehandelt wird. Im Bereich der dyadischen Kommunikation sind zwei Kommunikationsformen besonders hervorzuheben, nämlich das medial mündliche Sprechstundengespräch und die schriftbasierte E-Mail – eine Kommunikationsform, die aufgrund der Digitalität neue Handlungsräume, Handlungsmöglichkeiten und Handlungsmuster eröffnet. Suchen Studierende den persönlichen Kontakt, um studienrelevante Anliegen zu besprechen, sind dies die präferierten Kommunikationsformen (vgl. Kiesendahl 2006, 278).

Die Forschung hat sich bislang kaum mit der hochschulischen Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden im deutschsprachigen Raum auseinander gesetzt. Zwar hat Angelika Redder (2002) das sprachliche Handeln in der Universität näher untersucht und auch Dorothee Meer und Wolfgang Boettcher (2000) haben erste wichtige Ergebnisse zu Sprechstundengesprächen an der Hochschule geliefert, doch fehlt bislang eine vergleichende Analyse der E-Mail-Kommunikation und des Sprechstundengesprächs zwischen Lehrenden und Studierenden mit der Fokussierung auf rollensignalisierende sprachliche Mittel.

In der universitären Kommunikation, besonders in der Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden, sind Anliegensformulierungen ein zentrales Element. Sie werden sowohl in E-Mails als auch in Sprechstundengesprächen getätigt, sie sind folglich gleichermaßen in der mündlichen wie auch schriftlichen Kommunikation evident. In diesem Beitrag wird aus handlungstheoretischer Perspektive anhand einer institutionell determinierten Anliegensformulierung, nämlich der Bitte um einen Termin, exemplarisch gezeigt, auf welchen Ebenen die institutionelle Rolle „Lehrender“ bzw. „Studierender“ signalisiert wird. Mit anderen Worten: Woran ist erkennbar, dass ein Text bzw. ein Redebeitrag von einem Lehrenden oder einem Studierenden verfasst wurde? Stilistische Phänomene hinsichtlich der Signalisierung hierarchischer Beziehungen werden dabei ebenso beleuchtet wie mediale Einflüsse. Zudem wird eine Sequenz eines Sprechstundengesprächs vorgestellt, die ebenfalls eine stark rollensignalisierende Anliegensformulierung enthält.

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