Im 16. Jahrh. ist das Buch zu einer Waffe im ideologischen und politischen Kampf geworden. In der Reformationszeit, in der sich die humanistischen Ideen verbreiten, erscheinen in sehr großen Auflagen humanistische, polemische und wissenschaftliche Bücher. Dabei ändern sich nicht nur die historische Funktionen des Buches, sondern auch seine strukturellen und polygraphischen Charakteristika.
In der Bibliothek der Universität Vilnius werden 5500 Bücher aus dem 16. Jahrh. aufbewahrt, unter ihnen 1650 Paläotypen, die in der ersten Hälfte des 16. Jahrh. erschienen sind. Im Artikel wird die Paläotypensammlung untersucht, unter dem Gesichtswinkel der Wissenschaften und der Gattungen, die Bücher repräsentieren. Dabei wird darauf hingewiesen, welche Rolle diese Werke in dem ideologischen Kampf spielten, der in jener Zeit in Litauen ausgetragen wurde. Diese Paläotypensammlung widerspiegelt den Bücherbestand der Bibliotheken im Litauen des 16. Jahrh. und charakterisiert die kulturellen, politischen und sozialen Zustände des Landes.